News Operationstechnik für bessere Sehnenheilung bei Rotatorenmanschettenrissen (Schultersehnenrissen)

Nicht immer muss ein Schultersehnenriss operiert werden. Wenn doch, sind innovative Ansätze zu einer verbesserten Sehnenheilung gefragt, damit die reparierte Sehne nicht wieder aufbricht. Genau damit befasst sich eine Publikation unserer Schulter- und Ellbogenchirurgie.

Rotatorenmanschettenrisse (Schultersehnenrisse) gehören zu den häufigsten Erkrankungen unseres Bewegungsapparates. Sie können mit erheblichen Schmerzen und Funktionseinschränkungen verbunden sein. Nicht in jedem, aber in manchen Fällen ist eine Operation zur Rekonstruktion der Sehne nötig. Trotz verbesserter chirurgischer Techniken und neuen Materialien für die Rotatorenmanschettenrekonstruktion kommt es leider vor, dass manche rekonstruierte Sehnen wieder aufbrechen. Es sind also innovative Ansätze zu einer verbesserten Sehnenheilung gefragt. 

Genau diesem Thema widmet sich eine Publikation der Abteilung Schulterchirurgie und Ellbogenchirurgie der Schulthess Klinik: Florian Freislederer, Michael Dittrich und Prof. Dr. med. Markus Scheibel beschreiben dabei eine spezielle Operationstechnik. Bei dieser Technik werden die positiven Eigenschaften des Schleimbeutelgewebes genutzt. Der noch gesunde Anteil des Schleimbeutels wird arthroskopisch, also mit kleinstem Schnitt, auf die reparierte Schultersehne drauf genäht. Neben der geringen mechanischen Verstärkung kann dies vor allem eine biologische Verstärkung der Sehne bewirken. Denn das Schleimbeutelgewebe verfügt über eine sehr hohe Konzentration an Stammzellen, welche die Heilung positiv beeinflussen können. Zudem sorgen die vielen blutversorgenden Gefässe des Schleimbeutelgewebes für eine bessere Durchblutung der Sehne, was die Heilung ebenfalls unterstützen kann. 

Diese Technik wird in der Schulthess Klinik bereits regelmässig bei Rotatorenmanschettenrissen eingesetzt mit der Erwartung, dass so viele reparierte Schultersehnen langfristig nachhaltiger heilen. Die Resultate dazu werden in einer Studie erfasst. Erste Auswertungen sind in ein bis zwei Jahren zu erwarten.

Mehr Informationen zur Publikation «Biological Augmentation With Subacromial Bursa in Arthroscopic Rotator Cuff Repair» 

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Prof. Dr. med. Markus Scheibel

Prof. Dr. med. Markus Scheibel

Chefarzt Schulter- und Ellbogenchirurgie

Prof. Dr. med. Markus Scheibel verfügt über eine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Schulter- und Ellbogenchirurgie und ist Generalsekretär und Past-Präsident der D-A-CH Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie e. V. (www.dvse.info). Neben seiner klinischen Tätigkeit ist er aktiv als Referent und Organisator nationaler und internationaler Veranstaltungen tätig.

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