Wie ein Outcome-System zu höherer Patientenzufriedenheit beitragen kann Forschungsprojekt
Der Einbezug von Daten aus der Patientenperspektive trägt nachweislich zu besseren Behandlungsergebnissen und höherer Patientenzufriedenheit bei. Die Schulthess Klinik sammelt solche Daten seit vielen Jahren. Unser Forschungsprojekt hat zum Ziel, mit einem Experten-Outcome-System diese Patientensichtweise sowie alle weiteren behandlungsrelevanten Daten in einem zentralen System zu erfassen und den Ärzten per Knopfdruck zugänglich zu machen. So können sie spezifische Gesundheitsbedürfnisse der Patienten besser einordnen und die Behandlung bedürfnisorientiert gestalten.
«Das Experten-Outcome-System soll klinische und patientenbezogene Daten direkt nach der Erfassung analysieren und im System darstellen. Dies verschafft Ärztinnen und Ärzten neue Möglichkeiten für die Behandlung ihrer Patienten.»
Michael Oyewale, MSc ETH (D-HEST), Applikationsverantwortlicher Schulthess Klinik, PhD Student Erasmus Medical Center
Daten im Fokus
Das medizinische Handeln basiert mehrheitlich auf den neusten Erkenntnissen der Forschung sowie dem fundierten Wissen und breiten Erfahrungsschatz der einzelnen Ärzte und Ärztinnen. Immer wichtiger werden zudem Daten aus der Patientenperspektive. Aus internationalen Studien geht hervor, dass der aktive Einbezug von Patientinnen und Patienten in ihre Behandlung bessere Gesundheitsergebnisse erzielt und somit die Patientenzufriedenheit erhöht. Genau damit beschäftigt sich die Outcome-Forschung. Sie untersucht den Behandlungserfolg aus der Patientenperspektive und hat zum Ziel, die Behandlungen und die Zufriedenheit der Patienten zu optimieren.
IT-Infrastruktur für klinische und patientenbezogene Daten
Damit die Schulthess Klinik auf die über viele Jahre gesammelten klinischen und patientenbezogenen Daten zugreifen kann, wurde eine entsprechende IT-Infrastruktur entwickelt. Einen integralen Bestandteil stellt dabei ein neues Experten-Outcome-System dar, welches ein Mitarbeiter der Schulthess Klinik im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelt.
Das persönliche Empfinden zählt
Wie wirksam war eine Behandlung? Um diese Frage umfassend beantworten zu können, werden Patienten mittels Fragebogen nach ihren Beschwerden befragt. Nach Erhalt einer Schulterprothese sammelt die Forschungsabteilung über die nächsten zehn Jahre beispielsweise über 250 individuelle und subjektive Antworten und erfasst zusätzlich nahezu doppelt so viele klinische Messwerte. Die Patientensichtweise sowie alle weiteren behandlungsrelevanten Daten werden in einem zentralen System erfasst und den Ärzten per Knopfdruck zugänglich gemacht. So können sie spezifische Gesundheitsbedürfnisse der Patienten besser einordnen und die Behandlung bedürfnisorientiert gestalten.
Beispiele für den zukünftigen Klinikalltag
Das Experten-Outcome-System ist zukunftsgerichtet, denn das medizinische Handeln orientiert sich auch international immer mehr an der individuellen Ebene, d.h. an den Patientenpräferenzen und Patientenerfahrungen.
Auf eine umfassende Bibliothek von klinischen und patientenbezogenen Daten zugreifen zu können, bedeutet:
Für Patienten: Wohlbefinden.
Für Ärzte: Ärzte kennen stets die Wünsche und Erwartungen der Patienten und können diese in die Behandlungsentscheidung miteinfliessen lassen.
Für Patienten: Verstehen.
Für Ärzte: Anhand von vergleichbaren Krankheitsbildern kann der voraussichtliche Behandlungsverlauf grafisch dargestellt und den Patienten aufgezeigt werden.
Für Patienten: Wissen.
Für Ärzte: Ärzte können den tatsächlichen, individuellen Verlauf der Patienten mit einer früheren Patientengruppe ähnlichen Alters, desselben Geschlechts sowie unter weiteren Kriterien vergleichen. Abweichungen werden sofort erkannt und angebrachte therapeutische Massnahmen zur Symptomlinderung können bei Bedarf ergriffen werden.
Prototyp im Test
Seit ein paar Monaten führt ein Doktorand der Schulthess Klinik in Kooperation mit dem Erasmus Medical Center in Rotterdam, Holland, diverse Anwendungsbeispiele durch. Zurzeit testen Ärzte aus den Hand- und Schulterabteilungen den ersten Prototyp des Experten-Outcome-Systems. Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts wird das neue Tool auf zusätzliche Abteilungen ausgeweitet und bis Ende 2025 laufend mit weiteren Anwendungen und Funktionalitäten erweitert. Dadurch erhalten Ärzte und Patienten den bestmöglichen Nutzen.
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