Arthrose im oberen Sprunggelenk Implantation eines Kunstgelenks trotz Fehlstellung des Sprungbeins

Die uns seit längerem bekannte und an Polyarthrose leidende, ansonsten gesunde 77-jährige Patientin stellte sich aufgrund zunehmender belastungsabhängiger Schmerzen im linken oberen Sprunggelenk erneut im Fusszentrum vor. Bereits vor einigen Jahren mussten Versteifungen der schwer arthrotischen Mittelfussgelenke 2 und 3 an beiden Füssen durchgeführt werden.

Mit dem Ergebnis dieser beiden Fussoperationen ist die Patientin bis heute sehr zufrieden; funktionelle Einschränkungen sind – wie zu erwarten – nicht zurückgeblieben.

Ursache der jetzigen Schmerzen beim Gehen war eine fortgeschrittene Arthrose im oberen Sprunggelenk bei Schrägstellung des Sprungbeins (Talus). Diese Fehlstellung hatte sich in Folge eines zu laxen Aussenbandapparates – möglicherweise Folge einer Bandverletzung in jüngeren Jahren – entwickelt. Mittels der eingeleiteten konservativen Therapiemassnahmen konnte sich die Patientin für gut ein halbes Jahr einigermassen behelfen. Letztlich blieb aufgrund der zunehmenden Schmerzen mit inakzeptabler Einschränkung der Gehzeit nur noch die Möglichkeit eines operativen Eingriffs. Bei sehr guter Beweglichkeit des betroffenen Gelenkes, die es zu erhalten galt, wurde gemeinsam mit der Patientin entschieden, ein Kunstgelenk einzusetzen. Das Kunstgelenk erlaubt den Erhalt der Gelenkfunktion und damit gegenüber der Versteifung den Vorteil, dass die Nachbargelenke vor einem übermässigen Verschleiss geschützt werden.

Der Eingriff liess sich plangemäss und problemlos durchführen; insbesondere gelang es, das Sprungbein gerade auszurichten und die beiden Prothesenteile zentriert zu platzieren.

Postoperativ traten keine Besonderheiten auf. Während des einwöchigen stationären Aufenthalts wurde zum Schutz der Operationswunde zunächst ein Unterschenkelgips getragen, der am letzten Tag entfernt und gegen eine abnehmbare InnoStep-Orthese ausgetauscht wurde. Direkt nach Gipsentfernung wurde mit Physiotherapie, d. h. intensiver Mobilisierung des Gelenkes begonnen. Diese wichtige Massnahme wird während der folgenden Wochen weitergeführt  und beugt Vernarbungen mit postoperativer Einsteifung des Gelenks vor. Während sechs Wochen sollte vorsichtshalber eine Teilbelastung des Beines von 15 kg eingehalten werden.

Die Röntgenkontrolle nach sechs Wochen zeigte ein sehr gutes Ergebnis mit zentriertem Sitz der Prothesenkomponenten und nun gerader Stellung des Sprungbeins. Die Patientin durfte ab sofort normales Konfektionsschuhwerk tragen und nach Massgabe der Beschwerden zur Vollbelastung übergehen.

Bei der Kontrolluntersuchung 8 Wochen postoperativ berichtete sie, auch im weiteren Verlauf keine signifikanten Schmerzen gehabt zu haben; der Übergang zur Vollbelastung ohne Gehstöcke war innerhalb weniger Tage gelungen.  Acht Wochen nach dem Eingriff zeigte sich bereits eine sehr gute Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk – vergleichbar mit dem Zustand vor der Operation. Die Patientin berichtete uns, bereits zwei bis drei Stunden am Stück auf den Beinen gewesen zu sein ohne dass signifikante Schmerzen aufgetreten seien. Insgesamt zeigte sich ein erfreulicher Verlauf mit klinisch und radiologisch sehr gutem Resultat und zufriedener Patientin.

Röntgenbild oberes Sprunggelenk von vorne / präoperativ
Abb. 1: Röntgenbild oberes Sprunggelenk von vorne / präoperativ
Arthrose mit auffälliger Schrägstellung des Sprungbeins. Die innere Schulter des Sprungbeins hat Kontakt mit der Gelenkfläche des Schienbeins. Dies verursacht Schmerzen bei jedem Schritt. Der Gelenkspalt ist auf der Aussenseite noch gut erhalten.
Röntgenbild oberes Sprunggelenk von vorne und von der Seite nach Implantation des Kunstgelenks
Abb. 3: Röntgenbild oberes Sprunggelenk von vorne nach Implantation des Kunstgelenks. Die Fehlstellung des Sprungbeins konnte korrigiert werden, man erkennt die zwei Metallkomponenten der Sprunggelenksprothese.

Abb. 4: Röntgenbild oberes Sprunggelenk von der Seite nach Implantation des Kunstgelenks

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