Behandlung Morbus Bechterew / Spondyloarthritis

Der Morbus Bechterew (auch Spondylitis ankylosans genannt) ist eine Form von Spondyloarthritis, nämlich eine entzündlich-rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule und auch der Gelenke. Betroffen ist hauptsächlich der untere Rücken. 

Grob kann man die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen nach ihrem «Befallsmuster» einteilen, also anhand der jeweils betroffenen Gelenke bzw. Organe. Bei einer Gelenkentzündung spricht man von einer Arthritis. Der Begriff «Arthritis» selbst ist also noch keine eigentliche Diagnose, hilft aber die richtige Krankheitsdiagnose zu finden. Sind vor allem die Gelenke betroffen, nennt man die Krankheiten entsprechend Arthritiden. Eine Gruppe davon betrifft oft auch die Wirbelsäule. Diese Gruppe wird auch als Spondyloarthritiden bezeichnet. Die wohl bekannteste Spondyloarthritis ist der Morbus Bechterew. Es handelt sich dabei um eine entzündliche Erkrankung der Strukturen an der Wirbelsäule, wobei vor allem die Gelenke zwischen Kreuzbein (Sakrum) und Darmbein (Ileum) betroffen sind (Sakroiliakalgelenke). 

Symptome und Diagnose

Um die Diagnose eines Morbus Bechterew stellen zu können, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Dabei spielen sichtbare Veränderungen des Iliosakralgelenkes im Röntgenbild eine zentrale Rolle. 

Dagegen bezeichnet man mit Spondyloarthritis einen Überbegriff für den Morbus Bechterew selber und damit verwandte Erkrankungen. Charakteristisch für diese Krankheitsgruppe ist, dass sie relativ häufig die Wirbelsäule bzw. den Rücken betreffen. Es gibt aber auch Formen, die nur die Gelenke der Gliedmassen oder (gar nicht so selten) die Sehnenansätze betreffen. So kann sich auch mal hinter einem scheinbar nicht weiter Aufmerksamkeit erregenden Tennisellbogen eine Spondyloarthritis verbergen, obgleich ein «banaler Tennisellbogen» die sicher weitaus häufigere Erklärung ist. Nicht zuletzt gehören auch Krankheitsformen dazu, welche im Nachgang an einen Infekt auftreten (v.a. im Darm und in der Harnröhre) und als reaktive Arthritiden bezeichnet werden. Neben Beschwerden am Bewegungsapparat können auch Veränderungen an Darm, Haut, Nägeln, Augen und sehr selten Herz oder Lunge auftreten. Es gibt auch Überlappungen zu entzündlichen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa.

Behandlung

Bei der Behandlung des Morbus Bechterew und anderer Spondyloarthritiden gilt es, neben den Schmerzen, welche im Alltag sehr einschränkend sein können, auch den möglichen Wirbelsäulen- und Gelenkversteifungen (sogenannte Ankylosen) Beachtung zu schenken. Entsprechend wird der Morbus Bechterew auch als Spondylitis ankylosans bezeichnet, da bei ihm definitionsgemäss zumindest Vorstufen der Ankylosen vorhanden sein müssen. Glücklicherweise kommt es aber bei vielen Patienten nie zu Ankylosen, wobei es gewisse Marker gibt, welche eher für einen besseren oder schlechteren Verlauf sprechen. Ziel aller Therapien ist, die Ankylosen zu vermeiden, wobei es gewisse Hinweise gibt, dass dies mit neuartigen Therapiemethoden gelingt. 

Therapeutisch werden zumeist Medikamente eingesetzt, welche durch gezielte Spritzen (sogenannten Infiltrationen) ergänzt werden. In den letzten Jahren sind hier laufend weitere Medikamente zugelassen worden und auch die Zukunft sieht diesbezüglich positiv aus. Nach wie vor stellen hier aber entzündungshemmende Schmerzmittel (sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika, kurz NSAR) den Grundpfeiler der Therapie dar und werden je nach Verlauf und Ausprägung der Krankheit durch andere Medikamente ergänzt bzw. ersetzt. Durch die neu entwickelten Medikamente kann immer mehr Patienten geholfen werden, so dass sich wieder eine gute Lebensqualität einstellt.

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