Behandlung Demenzabklärung

In der Schweiz leiden gegenwärtig ca. 125 000 Menschen an einer Demenz. Viele kognitive Funktionsstörungen oder psychische Auffälligkeiten, die damit zusammenhängen, sind vor allem bei Krankheitsbeginn schwer zu erfassen. In der Neurologie der Schulthess Klinik können alle notwendigen Abklärungen für eine umfassende Beurteilung ambulant durchgeführt werden. Dazu gehören auch neuropsychologische Untersuchungen.

Mit zunehmendem Alter kommen alle biologischen Systeme des Menschen früher oder später an ihre Grenzen. Die Folgen sind Gelenkarthrosen, Muskel- und Knochenschwund sowie eine eingeschränkte Funktion von inneren Organen wie z. B. des Herzens und auch des Gehirns. Dabei hat das Gehirn als übergeordnetes Organ eine Integrations- und Steuerungsfunktion, u. a. was die Verarbeitung primärer Sinneseindrücke wie auch die Bewegung betrifft. Diese Funktionen sind relativ einfach messbar, und eine Dysfunktionalität wird schnell sichtbar.

Demenz

Sogenannte höhere, komplexere Hirnfunktionen beinhalten teils basische Funktionen. So ist der Wachzustand eine Voraussetzung für das Bewusstsein. Dieses wiederum dient als Boden für Emotionen, Charakter und ermöglicht kognitive Funktionen wie z. B. Gedächtnisbildung und Lernen, Handlungsplanung und Problemlösung. Diese Funktionen können schleichend verloren gehen bis hin zur Demenz, einem Syndrom, bei dem vormals beherrschte Funktionen so stark beeinträchtigt sind, dass die selbstständige Bewältigung des Alltags zunehmend schwierig wird. Eine intakte Hirnfunktion ist entscheidend, um das Leben zu bewältigen. Überspitzt formuliert sind die anderen Organe und der Bewegungsapparat nur dazu da, dass das Gehirn möglichst mobil an der Umwelt teilnehmen kann. Darum sollte es auch medizinisch nicht vernachlässigt werden.

Symptome

In Abhängigkeit von der beeinträchtigten Hirnregion kommt es zu Störungen, die beispielsweise die Sprache, das Gedächtnis, die Wahrnehmung, den Antrieb oder die Persönlichkeit betreffen. Im Gegensatz zu Lähmungen einer Körperseite oder Störungen der Sprache sind viele kognitive Funktionsstörungen oder psychische Auffälligkeiten auf den ersten Blick schwerer zu erfassen und zu beschreiben. Durch eine kleine, an ungünstiger Stelle lokalisierte Hirnläsion können z. B. die Schnelligkeit im Denken, die Fähigkeit, Probleme zu lösen, das abstrakte Denken beeinträchtigt sein, oder es kann eine Depression auftreten. Dabei kann Letzteres aber auch einer Alzheimerschen Erkrankung um Jahre vorausgehen. Oftmals können die Partner oder die Familie aufgrund des schleichenden Beginns und der langsamen Zunahme der Defizite diese auch über eine längere Zeitperiode nicht erkennen oder wollen sie nicht wahrhaben bzw. verdrängen sie. Typischerweise übernimmt dann der Partner mehr und mehr alle kognitiv etwas anspruchsvolleren Aufgaben des Erkrankten, ohne es wirklich zu realisieren. Die Defizite können ab einem gewissen Ausmass einen Einfluss auf die Bewältigung des Alltags sowie auf das private und soziale Leben haben. Bei Berufstätigen stellt sich die Frage, ob der bisherige Beruf noch ausgeübt werden kann oder nicht. Auch das Autofahren ist zwangsläufig ein Thema.

Ursachen

In der Schweiz leiden gegenwärtig ca. 125 000 Menschen an einer Demenz. Ein grosser Teil davon sind betagte Menschen. Die Prävalenz in der Gruppe der 80-jährigen beträgt bereits über 10 Prozent und wird in den Folgejahren stark zunehmen. Gründe für die massive Zunahme gibt es viele. Neben dem generellen Älterwerden des Menschen (bzw. dem Verhindern des vorzeitigen Todes durch medizinische Mittel) müssen auch die zunehmend komplexere Umwelt, die Dysfunktionalität schneller sichtbar macht, sowie die steigende Alertness in der Bevölkerung und bei den Grundversorgern genannt werden.

Neben dem Alter als Hauptrisikofaktor für die Entwicklung einer Demenz kommen die klassischen (M. Alzheimer) und diesbezüglich auch weniger klassischen (z. B. M. Parkinson) neurodegenerativen Erkrankungen sowie auch Hirnschädigungen infolge von Schlaganfällen, Blutungen, Hirntraumen oder eine Tumorerkrankung infrage. Verbreitet sind zudem toxische Gründe (z. B. Alkohol) und klinisch stumme vaskuläre Hirnschädigungen (vaskuläre Leukencephalopathie). Häufig treten diese Faktoren auch in Kombination auf.

Neuropsychologische Untersuchung – Demenzabklärung

Mittels einer zweistündigen neuropsychologischen Untersuchung kann ein grosser Teil der kognitiven Funktionen getestet werden. Dabei geht es nicht nur darum, Defizite festzustellen, sondern auch um den Nachweis vorhandener Ressourcen. Ein zusätzliches klinisch-neurologisches Assessment inklusive Zusatzuntersuchungen ist ebenfalls sehr wichtig, nicht zuletzt zur Feststellung der Plausibilität der neuropsychologischen Defizite und deren Zuordnung zu bekannten Störungsbildern. Zudem stehen heute gut validierte diagnostische Werkzeuge wie die strukturelle (MRI) und funktionelle (PET) Bildgebung sowie spezifische Laboruntersuchungen (z. B. Liquormarker bei M. Alzheimer) zur Verfügung. All diese Abklärungen können heute in der Schulthess Klinik problemlos ambulant durchgeführt werden. Für spezialisierte funktionelle Untersuchungen des Gehirns besteht zudem eine Zusammenarbeit mit anderen Instituten.

Wichtig ist dabei, dass kausal behandelbare Ursachen erkannt werden. Zudem muss meist die Medikation angepasst werden: Abbau oder Weglassen von beeinträchtigenden Arzneimitteln (im Besonderen Anticholinergica, Opiate) und Einsatz von Prokognitiva. Bereits die Diagnose selbst bringt oftmals eine merkliche Entspannung ins soziale System, in welchem sich der Erkrankte befindet. Ausserdem wird es damit möglich, das weitere Leben zu planen, Vorsorgemassnahmen zu treffen und frühzeitig spezialisierte Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

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