Interview mit Rosmarie und Karl Wandeler
Früher hat er preisgekrönte Schmuckstücke geschmiedet und gemeinsam mit seiner Gattin erfolgreich das eigene Schmuckgeschäft geführt. Heute unterstützt das Paar regionale Künstler und spendet für wohltätige Zwecke. Wie es dazu kam.
Von unserem Erfolg etwas zurückgeben
Herr Wandeler, wollten Sie schon immer viel Geld verdienen?
Nein (er lächelt). Geld stand nie im Fokus unseres Schaffens, sondern die Begeisterung für das Handwerk. Ich liebe es, meine Kreativität auszuleben, Kunst zu schaffen, die Menschen Freude bereitet. Oft kamen die Leute mit bestimmten Vorstellung zu mir. Ich wollte die Hintergründe
verstehen, machte mir intensiv Gedanken, wie das passende Schmuckstück aussehen könnte. Bevor es an die Arbeit ging, zeichnete ich jeweils akribisch genau, wie ich mir das vorstellte.
Frau Wandeler, Sie haben die Geschäfte geführt und sich stets gemeinnützig engagiert. Noch heute unterstützen Sie regionale Künstler, indem Sie Ausstellungen organisieren. Warum ist Ihnen das wichtig?
Wir lieben Kunst. Und Künstlerinnen und Künstler, die sie erschaffen. Unser Haus ist voll von wunderschönen Werken. Es ist ein gutes Gefühl, wenn wir von unserem Erfolg etwas zurückgeben und zu deren Erfolg beitragen können. Wir sind sehr dankbar für unser Leben und die Möglichkeiten, die sich uns boten.
Man sagt, dass Menschen, die einer Leidenschaft nachgehen, zufriedener sind. Schützt das auch vor Krankheiten?
Bis zu einem gewissen Grad vermutlich schon (sie schmunzelt). Wir sind für unser fortgeschrittenes Alter immer noch topfit. Nichts desto trotz mussten wir schon einige Male die Dienste der Schulthess Klinik in Anspruch nehmen.
Waren Sie zufrieden?
Sehr sogar. Wir fühlten uns immer sehr gut betreut, danke.
Sie sagen Danke. Ist Ihre Spende an die Wilhelm Schulthess-Stiftung ein Dankeschön?
Nicht nur. Es ist auch aus Überzeugung und aufgrund unserer langjährigen Freundschaft zu Dr. med. Alfred E. Müller, der lange die Abteilung Neurologie führte. Vor vielen Jahren durften wir seine Eheringe kreieren. Später stand er uns in gesundheitlichen Belangen zur Seite. Über die Jahre ist viel Vertrauen gewachsen. Wir haben viel über seine Arbeit erfahren – und er über unsere. Dabei haben wir die eine oder andere Gemeinsamkeit entdeckt.
Welche Gemeinsamkeiten meinen Sie?
Er war wie wir sehr innovativ und engagiert. Das hat uns fasziniert.
Sie haben sich entschieden, Geld für ein Forschungsprojekt aus der Neurologie zu spenden, welches Dr. Alfred Müller initiiert hatte. Was erhoffen Sie sich davon?
Wir hoffen, dass sich dadurch die Lebensqualität von betroffenen Menschen mit chronischen Beschwerden verbessert, sodass sie ihren Hobbies und Leidenschaften nachgehen können.
Herr und Frau Wandeler, vielen Dank für Ihr Engagement und für dieses Gespräch.