Highlights der Erkenntnisse aus der Forschung

Aus den zahlreichen Publikationen finden Sie nachfolgend einige Highlights unserer Forschungsarbeit. Diese bringen behandlungsrelevante Erkenntnisse hervor, die wir im eigenen klinischen Alltag umsetzen, aber auch mit unseren Publikationen und Lehrtätigkeiten Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland zur Verfügung stellen.

Forschungshighlights 2021

«Patienten, mit einer Arthrose der Gelenke zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel oder einer Zerstörung und Verrenkung dieser Gelenke aufgrund einer rheumatoiden Arthritis zeigen in der Regel chronische Nackenschmerzen mit Ausstrahlung in den Hinterkopf und schmerzhaft eingeschränkter Drehfähigkeit des Kopfes. Patienten, bei denen eine konservative Behandlung nicht erfolgreich ist, wird in der Regel eine Versteifung der Wirbel vorgeschlagen. Die gilt als komplizierter Eingriff. Unsere grosse Gruppe von Patienten mit dieser Operation zeigte sehr gute Ergebnisse, welche sogar die Ergebnisse von einfacheren Verfahren übertrafen. Dies verdeutlicht, dass dieses Verfahren sicher ist, wenn es von erfahrenen Chirurgen in einem grossen Wirbelsäulenzentrum bei richtig indizierten Patienten durchgeführt wird.»
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«Auf der Grundlage der Daten von fast 24'000 Patienten, die im EUROSPINE-Register für Wirbelsäulenchirurgie registriert sind, haben wir zwei Modelle entwickelt. Mit diesen Modellen liess sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Komplikation im Zusammenhang mit einer Wirbelsäulenoperation vorhersagen. Handelte es sich bei der Operation um eine Wiederholungsoperation auf derselben Ebene der Wirbelsäule, erhöhte dies das Risiko einer chirurgischen Komplikation. Viele Nebenerkrankungen zu haben, führte zudem zu einem höheren Risiko für allgemeinmedizinische Komplikationen. Weiter wurde ein webbasiertes Prognosetool entwickelt, mit dem die Chirurgen das individuelle Risiko des Patienten anhand von 10 einfachen Eingabevariablen vorhersagen können.»
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«In einer Studie zeigten wir mit einem statistischen Verfahren (Metaanalyse) auf, dass spezifische Hüftmorphologien, wie ein veränderter Hüftkopf und Dysplasie, Risikofaktoren für die Entwicklung von Hüftarthrose darstellen. Dazu wurden 30 Primärstudien mit insgesamt über 25'000 Patienten statistisch ausgewertet.»
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«Die Kombination von bildgebenden Verfahren mit niedriger Dosierung, Ganganalyse und computerbasierter Modellierung ermöglicht es, die Belastung innerhalb des Hüftgelenkes bei verschiedenen femoralen Torsionswinkel (Drehung des Oberschenkels) zu berechnen. Mit diesem Verfahren könnte man in Zukunft Patienten identifizieren, die aufgrund ihres femoralen Torsionswinkel ein erhöhtes Risiko für Knorpelschäden oder für die frühe Entwicklung von Hüftarthrose haben.»
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«Fondue essen wird wieder leichter: Bei schmerzhafter Arthrose des Daumen-Endgelenks wird dieses Gelenk normalerweise operativ versteift. Unsere Handchirurgen haben nun bei ausgewählten Patienten ein Kunstgelenk eingesetzt. Somit kann die Beweglichkeit des Daumens ein Stück weit erhalten bleiben, was zum Beispiel für das Greifen oder das Drehen einer Fonduegabel wichtig ist.»
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«Sport schadet der inversen Schulterprothese nicht: Wir sind der Frage nachgegangen, ob Sport, bei dem die Schulter aktiv ist, einer inversen Schulterprothese schadet. Fünf Jahre nach der Operation ging es der Schulter der sportlich aktiven Patienten jedoch genauso gut, wie den Patienten, die keinen Sport trieben. Auch auf den Röntgenbildern liessen sich keine negativen Folgen der sportlichen Belastung der Prothese erkennen.»
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«Eine nicht-standardgemässe Positionierung der Hüfte beim Röntgen, zum Beispiel durch eine zu starke Aussenrotation der Beine, kann bei der nachfolgenden Prothesenplanung zu einer falschen Berechnung des Hüftkopf-Drehzentrums führen. Dessen korrekte Lage ist jedoch sehr wichtig für eine gute Funktion der neuen Hüfte. Wir identifizierten zwei Knochenkonturen – den Trochanterkamm und die Piriformisgrube – und testeten, inwieweit deren Abstand zueinander als Merkmal zur Bestimmung ungeeigneter Röntgenbilder genutzt werden kann.»
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Forschungshighlights 2020

«Die Verengung des Spinalkanals im Lendenbereich ist eine häufige degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. Oft ist es unklar, ob der Patient am meisten von einer chirurgischen oder konservativen Behandlung profitieren würde. Deshalb beobachteten wir in einer grossen multizentrischen Studie (unter anderem mit der Universität Zürich und dem Universitätsspital Zürich) während zehn Jahren die Ergebnisse solcher Patienten. Die Schulthess Klinik stellte mit Abstand die meisten Patienten für diese Studie zur Verfügung. Beide Patientengruppen klagten vor der Therapie über sehr ähnliche Symptome, mit dem Unterschied, dass diejenigen Patienten, die im Anschluss chirurgisch behandelt wurden, unter stärkeren Schmerzen im Gesäss litten und ihre Symptome sich zudem in den drei Monaten vor Studienbeginn verschlechtert hatten. Zwölf Monate nach der Therapie hatten diejenigen Patienten mit einer chirurgischen Behandlung ein besseres Ergebnis als die konservativ behandelten Patienten, und tendierten dazu, diese Verbesserung über die Zeit beizubehalten.»
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«Mit welchem Niveau an Beschwerden ist ein Patient mit degenerativer (verschleissbedingter) Wirbelsäulenverkrümmung bereit, zu leben? Eine Frage, die auch für die Behandlung bzw. Prüfung von deren Wirksamkeit wichtig ist. Aus der Befragung von über 1000 Patienten haben wir dieses Niveau ermittelt, was zur Definition eines guten Therapieergebnisses für künftige Studien beiträgt.»
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«Auch nach fünf Jahren geht es Patienten mit der CapFlex-Prothese am Fingermittelgelenk gut. Unsere Patienten zeigten eine signifikante Verbesserung der Schmerzen und Handfunktion im Vergleich zu vor der Operation und eine gute Beweglichkeit des Fingers. Es traten nur wenige Komplikationen auf, die vergleichbar oder sogar geringer waren als bei anderen Prothesentypen für das Fingermittelgelenk.»
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«Muss ein Hüftimpingement immer operiert werden? Oft kann auch eine spezifische Physiotherapie die Symptome von Patienten mit einem Hüftimpingement deutlich reduzieren. So analysierte unsere Studie, welche Patienten am besten von einer Chirurgie bzw. einer spezifischen Physiotherapie profitieren können.»
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«Hat das Design einer Gelenksprothese einen Einfluss auf deren Bewegung? Mit der einzigartigen Messtechnik des bewegten Fluoroskops haben wir die Bewegung der Knieprothese während des Gehens und Treppensteigens gemessen. Der Vergleich zweier Knieprothesen-Designs zeigte, dass schon kleine Veränderungen in der Geometrie der Knieprothese zu einer Veränderung in deren Bewegung führen können.»
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«Die Schulthess Klinik führt seit mehr als 14 Jahren ein Schulterendoprothesen-Register. Die Methoden und Eigenschaften dieses Registers haben wir in einem Manuskript beschrieben. Diese einzigartige Dokumentation wurde 2006 etabliert und liefert seither wertvolle Daten für die Qualitätskontrolle und die klinische Forschung mit Schwerpunkt auf Sicherheit, Funktion, Lebensqualität und Patientenzufriedenheit nach Implantation eines künstlichen Schultergelenks.»
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«Aus gesundheitlicher Sicht kann die Rekonstruktion einer gerissenen Rotatorenmanschette (Schultersehne) vielen Patienten helfen. Doch ist der Eingriff auch ökonomisch sinnvoll? Die Studie verglich bei 153 Patienten die Schulterfunktion und Lebensqualität sowie die Kosten vor und nach der Operation. Die Kosten beinhalten sowohl die direkten medizinischen Kosten als auch den Produktivitätsverlust bei der Arbeit. Die Kosten-Nutzen-Analyse der Studie zeigt, dass die arthroskopische Rotatorenmanschetten-Rekonstruktion ein kosteneffektiver Eingriff ist, welcher die Lebensqualität und Schulterfunktion der Patienten deutlich verbessert.»
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«Es ist bekannt, dass gelegentlich Verknöcherungen von Weichteilen um eine Hüftprothese herum auftreten können. Doch haben diese auch einen Effekt auf das Resultat? Unsere Studie zeigt, dass kleinere Verknöcherungen, wie sie häufig auftreten, nur selten eine Relevanz für den Patienten haben. Hingegen haben die seltenen grossen Verknöcherungen einen negativen Effekt auf Funktion und Zufriedenheit.»
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