Korrektur unfallbedingter Deformitäten an Vorderarm, Hand und Handgelenk Computersimulierte 3D-Verfahren und Implantate aus 3D-Drucker
Wenn nach einem Unfall Knochenbrüche in Fehlstellung verheilen, kommt es zu Deformitäten. So suchen uns immer wieder Patienten mit unfallbedingten Fehlstellungen an Vorderarm, Hand und Handgelenk auf. Bei der Behandlung setzen wir oft computersimulierte 3D-Verfahren und patientenspezifische Implantate aus dem 3D-Drucker ein.
In unserer handchirurgischen Abteilung versorgen wir regelmässig auch Knochenbrüche der Hand und des Vorderarmes. Neben der konservativen Therapie kommen auch operative Eingriffe zur Behandlung zum Einsatz. Die Operation hat das Ziel, den Knochenbruch wieder korrekt anatomisch einzupassen und in dieser Position zu stabilisieren. Bei korrekter Frakturstellung kann der Bruch dann mit entsprechenden Platten und Schrauben fixiert werden, sodass eine frühfunktionelle Behandlung möglich ist.
Nicht selten sehen wir jedoch auch fehlverheilte Knochenbrüche oder Wachstumsstörungen nach länger zurückliegenden Unfällen, die initial verpasst oder nicht ausreichend behandelt wurden. Solche in Fehlstellung verheilte Knochenbrüche können teilweise mit Schmerzen oder erheblichen Bewegungseinschränkungen verbunden sein. Diese Einschränkungen können meist nur mit einer operativen Korrektur der Fehlstellung behoben werden.
Präzise Operationsplanung dank digitaler Computer-Simulation
Neue Verfahren mittels digitaler Computer-Simulation lassen uns anhand der gesunden Gegenseite am Computer die Operation und Korrektur der betroffenen kranken Seite simulieren und somit präzise die Operation im Vorfeld planen. Spezifische im 3D-Drucker gedruckte und dann sterilisierte Schnittlehren («Schablonen») helfen uns, während der Operation die simulierte Operation exakt durchzuführen. Die präzise Korrektur anhand der gesunden Gegenseite kommt bei diesen komplexen Eingriffen dem Patienten und auch dem beteiligten OP-Team entgegen.
Korrektur allenfalls mit Implantaten aus 3D-Drucker
Nach erfolgter Korrektur des betroffenen Knochens oder Gelenkes fixieren wir diese in korrekter anatomischer Stellung mit Platten und Schrauben. Im Einzelfall werden diese Platten individuell auf die persönliche Anatomie des Patienten angepasst und sogar mit spezifischen 3D-Druckern als Titanimplantat individuell hergestellt. Unsere Abteilung hat als Mitentwickler dieses Verfahren bereits langjährige Erfahrung und somit entsprechende Expertise (erster Eingriff mit solch einem Verfahren im Jahr 2016). Welches operative Verfahren angewendet wird, wird im Einzelfall individuell besprochen und geplant.
Nachfolgend einige Beispiele mit erfolgter Operation und Korrektur der Fehlstellung.