Zervikale spondylotische Myelopathie – Fallbeispiel

Ein 62-jähriger Maurerpolier klagt seit dem Sommer über Schmerzen, die linksseitig über die Schultern ausstrahlen und in den Ober- und Unterarm bis in die Finger, hauptsächlich den Daumen, Zeige- und Mittelfinger ziehen. Teilweise kommt es zu Gefühlsstörungen, die Kraft wird als normal, die Feinmotorik als leicht beeinträchtigt beschrieben. In letzter Zeit haben die Schmerzen vor allem im Nacken zugenommen.

Bei der ärztlichen Ursachensuche wird festgestellt, dass die Beschwerden auf die neu erworbene Gleitsichtbrille des Patienten zurückzuführen sind. Grund: Das veränderte Blickfeld zwingt den Patienten zu vermehrtem Zurückbeugen des Kopfes bei der Arbeit. Insbesondere bei Malerarbeiten an der Decke  –  womit der Patient hauptsächlich beschäftigt ist  –  machen sich diese Beschwerden bemerkbar. Der Patient gibt auch eine zunehmende Gangunsicherheit an.

Die klinische Untersuchung ergibt unauffällige Kraftgrade an Armen und Beinen. Die Reflexe sind an den Armen lebhaft, an den Beinen beidseits gesteigert mit Verbreiterung der reflexogenen Zone sowie mit erschöpflichen Schlägen der Wadenmuskulatur beidseits. Es zeigt sich eine Verminderung der Muskulatur des Daumens linksbetont beidseits. Die linke äussere Handkante ist leicht vermindert sensibel, ansonsten ist die Sensibilität für Berührung und Temperatur unauffällig, Lage und Vibrationssinn sind intakt. Die elektrophysiologischen Untersuchungen ergeben eine leichte Verzögerung der Rückenmarksströme zu Händen und Beinen.

Beim Patienten wurde eine Erweiterung des Rückenmarkkanals mit Entlastung des Rückenmarks und eine Spondylodese (Versteifung) von vorne und hinten  –  unter Kontrolle durch das Multimodale Intraoperative Monitoring  –  durchgeführt. Nach der Operation konnte der Patient sicherer gehen und seine Schmerzen nahmen ab.

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