Achillodynie – Chronische schmerzhafte Verdickung der Achillessehne

Eine 64-jährige Patientin stellte sich Anfang 2015 vor mit seit Jahren immer wieder auftretenden und in letzter Zeit zunehmenden Schmerzen im Bereich der rechten Achillessehne. Dort habe sich auch eine Verdickung entwickelt, welche manchmal zusätzlich geschwollen sei. Schmerzen traten vor allem beim Anlaufen morgens nach dem Aufstehen oder auch nach längerem Sitzen auf, sowie nach längerer Belastung.

In diesem Bereich sei bereits im Vorfeld zweimal eine Spritze mit Kortison verabreicht worden, was jeweils nur vorübergehend zu einer Verbesserung der Beschwerden führte. In der Untersuchung fand sich eine spindelförmig verdickte Achillessehne etwas oberhalb des Ansatzes an der Ferse. Dieser Bereich war deutlich druckschmerzhaft. Ein MRI zeigte eine typische, spindelförmige Verdickung der Sehne, jedoch keine fortgeschrittene Degeneration der Sehnensubstanz selbst. Zunächst erfolgte die Verordnung von intensiver Physiotherapie mit Elektro- und Ultraschalltherapie sowie die Instruktion zu täglichem selbständigen Wadenstretching. Zusätzlich Verordnung von Olfen-Pflastern während der Nacht.

Achillodynie MRI

Leider konnten diese Massnahmen die Beschwerden nicht deutlich verbessen, so dass Eigenblut-Infiltrationen empfohlen wurden (ACP). Diese Infiltrationen führen unserer Erfahrung nach in vielen chronischen Fällen zum Erfolg und haben kaum Nebenwirkungen. Leider konnte die betroffene Patientin auch von dieser Therapie nicht profitieren. Als letzter konservativer Versuch wurde eine zweimalige Stosswellentherapie durchgeführt. Auch nach dieser Massnahme blieb jedoch der Erfolg aus.

Nach dem Ausschöpfen aller konservativen Möglichkeiten entschieden wir uns, bei weiterhin bestehendem Leidensdruck, gemeinsam mit der Patientin zu einer Operation.

Im Juli 2016 erfolgte eine Tendinoskopie der Achillessehne mit endoskopischem Débridement. Bei dieser Technik wird die Achillessehne über 2, etwa 1cm lange Schnitte mit einer Kamera dargestellt (wie bei einer Gelenksspiegelung) und das entzündlich veränderte Gewebe um die Sehne herum entfernt bzw. die Sehne gesäubert.

Zusätzlich kommt es dabei auch zu einer Denervierung, also einer Reduktion der Empfindlichkeit der Sehne. Eine Darstellung der Sehne über einen langen Hautschnitt ist dabei nicht notwendig, so dass das Risiko von Wundheilungsstörungen deutlich geringer und die Erholungszeit nach dem Eingriff kürzer ist. Nach der Operation durfte die Patientin sofort vollbelasten. Eine Physiotherapie mit Mobilisation der Gewebsschichten, entzündungshemmenden und abschwellenden Massnahmen und Dehnungsübungen wurde nach dem Eingriff durchgeführt.

Bereits in der Kontrolle Ende September beschrieb die Patientin eine deutliche Besserung der über Jahre vorbestehenden Beschwerden, so dass nur noch eine leichte Schwellung ohne Schmerzen vorlag. Insbesondere die morgendlichen Anlaufschmerzen kamen bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vor.

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